Rolfing® ist nicht symptomorientiert. Es geht nicht darum Gewebe zu lösen oder Gelenke zu lockern, sondern den ganzen Körper in die richtige Richtung zu ziehen, damit alles besser aufeinanderpasst.
Das System verändert sich ganzheitlich. Beim Rolfing wird der ganze Körper bearbeitet und nicht bloss die vielleicht schmerzende Stelle. Das Rolfing® stösst eine kontinuierliche physische und seelische Veränderung an. In relativ kurzer Zeit können Hemmnisse aus dem Weg geräumt werden und erste Erfolge werden sichtbar. Alte Bewegungsmuster müssen jedoch durch neue ersetzt werden und das mögliche Wachstum erfordert Zeit. Starke Bäume wachsen langsam oder «Gut Ding will Weile haben».
Normalerweise bleiben die Veränderungen nicht nur erhalten, sondern der Wachstumsprozess geht weiter. Je mehr die alten Bewegungsmuster abgelegt und durch die neuen ersetzt werden desto mehr wird die Körperstruktur integriert.
Fast jede Veränderung, jeder wichtige Wachstumsschritt kann Unsicherheit und Schmerz mit sich bringen. Die meisten Menschen sprechen während der Behandlung von einem «Wohlweh». Sie kennen sicher das unangenehme Gefühl, wenn eine unterkühlte Hand wieder «auftaut» (sog. Kuhnageln). In diesem Fall ist der Schmerz das erste Zeichen wieder gewonnener Lebendigkeit. Ebenso, wie man unterkühlte Personen nur ganz langsam erwärmen darf, gehört es zum Handwerk eines jeden guten Rolfers den Schmerz gemeinsam mit der Klientin bzw. dem Klienten zu dosieren. Ein unangenehmes Mass soll nicht überschritten werden damit während der Behandlung keine Verspannungen auftreten.